Klosterneuburg Mauerbach Gablitz Tullnerbach Pressbaum Purkersdorf Wolfsgraben Gerasdorf bei Wien Schwechat Lanzendorf Leopoldsdorf Zwölfaxing Himberg Rauchenwarth Fischamend Klein-Neusiedl Schwadorf Ebergassing Gramatneusiedl Moosbrunn Maria-Lanzendorf
Klein-Neusiedl

Klein-Neusiedl » Klein-Neusiedl » Strommer und Mandl: ÖBB müssen Farbe bekennen

Strommer und Mandl: ÖBB müssen Farbe bekennen

Viele Menschen in der Region Schwechat warten schon lange geduldig auf die Umsetzung der Bahn-Schleife Götzendorf, an der auch zahlreiche Straßen-Umfahrungen für Ortschaften und Siedlungen hängen. Bei den ÖBB spielt man jetzt mit der Idee, das Projekt zu stornieren. Das ist aus Sicht der ÖVP nicht hinzunehmen.



Der Flughafen Wien-Schwechat ist für die gesamte Region mit rund 20.000 Arbeitsplätzen und 125 verschiedenen Unternehmen ein wichtiger Arbeitgeber, Wirtschaftsfaktor und Verkehrsknotenpunkt zwischen Ost und West, der in Zukunft noch wichtiger werden wird. Es sei wichtig, jetzt nachhaltige Investitionen zu tätigen und die Weichen entsprechend zu stellen. Mit der sehr kurzen Eisenbahnschleife Götzendorf und der bestehenden Gleisanlage zwischen Schwechat und Kleinneusiedl würde die Ostbahn an den Flughafen Wien-Schwechat angebunden und damit eine direkte Bahnverbindung von Wien nach Bratislava und Budapest ermöglicht, wie der burgenländische ÖVP-Klubobmann Ing. Rudolf Strommer im Rahmen einer Pressekonferenz mit Mag. Lukas Mandl, Landtagsabgeordneter für Wien-Umgebung, betont. Mandl ergänzt: „Das aktuelle Verhalten der ÖBB ist vernünftig nicht nachvollziehbar. Wenn man dort Neuplanungen für unvermeidbar hält, muss man das gut begründen. Ansonsten gehört die Schleife Götzendorf zügig umgesetzt. Und die betroffenen Gemeinden gehören eingebunden.“

Rund 4.000 Burgenländerinnen und Burgenländer, vorwiegend aus dem Bezirken Neusiedl am See und Eisenstadt, arbeiten im Bereich des Flughafens. Die Parkplatzsituation vor Ort wird immer prekärer und auch die A4 ist eine der unfallträchtigsten Verkehrsverbindungen. Das macht die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln noch wichtiger. „Züge von Salzburg, Linz oder Wien können bis zum Flughafen geführt werden. Man kann von Linz nach New York reisen mit ein Mal Umsteigen, aber von Neusiedl am See oder Bruck an der Leitha zum Flughafen ist es nicht möglich, mit der Bahn zu fahren. Die Schleife Götzendorf würde dies ermöglichen“, betont ÖVP-Klubobmann Ing. Rudolf Strommer. Landtagsabgeordneter Lukas Mandl erklärt: „Das Verkehrsaufkommen steigt. Die Erwartungen wurden über Jahre geschürt. Jetzt wird es Zeit, dass der Bund und die ÖBB Geld in die Hand nehmen und unserer Region ein angemessenes Verkehrsnetz geben. In die einzelnen Planungsschritte gehören alle betroffenen Gemeinden umfassend eingebunden.“

Seit Jänner 2015 gibt es ein positives UVP-Gutachten für die Schleife Götzendorf, auch im ÖBB-Rahmenplan 2014 – 2019 ist die Umsetzung geplant. Es sind bereits Planungskosten in der Höhe von 5,8 Millionen Euro angelaufen. Die Gesamtbaukosten wurden mit 105 Millionen Euro beziffert. „Medienberichten zufolge überlegen die ÖBB jetzt offenbar ohne die betroffenen Gemeinden zu informieren oder einzubeziehen eine andere Trassenführung und eine Umsetzung innerhalb der nächsten 20 Jahre. Es kann doch nicht sein, dass die ÖBB still und heimlich das Projekt der Schleife Götzendorf unter den Tisch fallen lässt und die bereits entstandenen Planungskosten in Millionenhöhe in den Sand setzt“, zeigt sich der ÖVP-Klubobmann irritiert, der rasch eine Umsetzung fordert. Mandl unterstreicht: „Es wäre ein Schildbürgerstreich und eine Verhöhnung vieler beteiligter Menschen, so hohe Kosten zu verursachen, Zeit und Nerven in eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu investieren, und dann so zu tun, als wäre nichts gewesen.“

„Ich verlange von den ÖBB, Farbe zu bekennen. Mehrere Umfahrungen auf der Straße hängen an der Schleife Götzendorf. Die Gemeinden gehören einbezogen. Wenn die ÖBB es für unvermeidbar halten, das sprichwörtliche Rad neu zu erfinden, müssen sie es gut begründen. Die ÖBB sind nicht allein auf der Welt und keine Insel“, wird Mandl deutlich.

Derzeit läuft eine Anfrage an Verkehrsminister Stöger, die vom burgenländischen Nationalratsabgeordneten Niki Berlakovich eingebracht wurde. Die Antworten um den aktuellen Stand werden am 25. April vorliegen. „Ein Ausbau der Infrastruktur wäre nicht nur für die Passagiere aus dem Osten Österreichs, sondern auch für die Beschäftigten und vor allem für den Wirtschaftsraum Wien-Bratislava von hoher Wichtigkeit“, so Strommer. Der Bau der Schleife Götzendorf wäre eine weitere nachhaltige Investition in einer aufstrebenden Region, die auch für den Tourismus im Nordburgenland wichtig wäre.

Grundsätzlich positiv bewertet Kurt Wimmer, Bürgermeister von Götzendorf, den Bau einer Spange, da eine Anbindung zum Flughafen Wien-Schwechat auch verschiedene Infrastrukturmaßnahmen für die Gemeinde Götzendorf bedeuten würde. „Man hat an der Ostgrenze zwar seinerzeit die Schranken geöffnet, doch die Bürger haben aufgrund des extrem erhöhten Zugaufkommens seither den Eindruck, dass die Schranken in Götzendorf mittlerweile durch enorm lange Wartezeiten bis zu einem Drittel am Tag geschlossen wurden“. Eine Überführung wäre eine Lösung für die Bevölkerung.

 



weiterführender Link

» http://schaumedia.at/lang/de_DE/broadcast/106752/106612



30.03.2015

Teilen